Sitzt dein Hund richtig? Auch bei Hunden hat die Sitzhaltung grossen Einfluss auf den Körper – doch oft bleibt dies unbeachtet. Dabei führt dein Hund dieses Grundkommando täglich aus. Worauf kannst du im Alltag achten, damit er seine Muskulatur stärkt und Gelenkschäden vorbeugt?

Der „Sitz“ ist eines der bekanntesten und alltäglichsten Kommandos im Hundetraining – und dennoch wird die korrekte Ausführung oft übersehen. Dabei ist ein richtiges „Sitz“ nicht nur eine Frage der Disziplin, sondern auch der Gesundheit.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Bedeutung eines „schönen Sitzes“, wie die Muskulatur dabei arbeitet und warum Haltungsschäden beim Hund durch falsches Sitzen entstehen können.

Ein aktiver Sitz erfordert, dass verschiedene Muskelgruppen zusammenarbeiten, um eine stabile und aufrechte Position zu ermöglichen. Hier spielt die Muskulatur des Rückens, des Bauchs und der Hinterhand eine zentrale Rolle.

Schaue dir das Sitz von Aura im linke Bild vs. im rechten an.

Was für einen Unterschied siehst du?

Meine Inputs weiter unten.

Wenn der Hund korrekt sitzt, sind die Muskeln der Hinterhand angespannt, um das Gewicht zu tragen, und die Bauch- sowie Rückenmuskulatur arbeiten zusammen, um die Wirbelsäule gerade zu halten. Die Gelenke, insbesondere in Hüften und Knien, werden dabei gestützt und erfahren eine gleichmässige Belastung – das schützt die Gelenke vor Überbeanspruchung und Fehlstellungen.

Ein „schöner Sitz“ ist also mehr als ein blosses Signal, das der Hund auf Kommando ausführt. Es ist eine Übung, die Stabilität, Muskulatur und Balance fördert.

Ob wir Trick üben, ein Sitz – Platz – Steh ist die Position von einem schönen Sitz wichtig, um eine falsche Gelenksbelastung zu vermeiden.

Wird der Sitz jedoch häufig „falsch“ ausgeführt, können muskuläre Verspannungen, Blockaden oder sogar Gelenkprobleme entstehen.

Ein Hund, der den „Sitz“ nicht korrekt ausführt, könnte dies aus verschiedenen Gründen tun. Hier sind 6 mögliche Ursachen:

2. Muskelschwäche oder fehlende Trainingsroutine

Ein untrainierter Hund hat weniger ausgeprägte Muskeln, insbesondere im Rücken, Bauch und in der Hinterhand.

Dies kann sein durch mangelnde Bewegung, durch Bewegungseinschränkung (z.b. Bei Tierschutzhunden, die lange in einem Zwinger waren) oder Altersbedingte Schwäche.

Ein regelmässiges Muskelaufbautraining und einen Fokus auf eine korrekte Haltung kann hier helfen.

4. Umgebungsfaktoren

Ein zu weicher oder rutschiger Untergrund wie ein Parkettboden kann den Hund daran hindern, eine stabile Sitzposition einzunehmen.

Auch unebene Flächen oder ungewohnte Orte beeinflussen seine Balance und Sitzhaltung.

6. Entspannte Haltung

Ein Hund kann sich auch einfach aus der Entspannung auf eine Hüftseite setzten. Dies ist absolut kein Problem.

Hier besprechen wir vor allem, im „Trainingsmodus“, das der Hund ein schönes Sitz machen sollte um die Gelenke zu schonen

Wichtig: Diese Haltungsprobleme müssen nicht immer krankheitsbedingt sein, können aber langfristig zu Schmerzen und Einschränkungen führen. Ein gleichmässiges Hochdrücken über die Hinterhand ist essenziell, um die Muskulatur der Hinterbeine zu erhalten und die Vorderläufe zu entlasten.

Ein „schönes Sitz“ ist symmetrisch und stabil. Folgende Punkte helfen dir, die Sitzhaltung deines Hundes zu beurteilen:

1. Pfoten und Unterbeine schauen parallel nach vorne

Die Vorderpfoten sollten gerade nach vorne zeigen (rote Pfeile), und die Hinterpfoten parallel (blaue Pfeile) unter dem Körper stehen.

Auf dem Bild sind die Vorderpfoten nach innen gedreht, das linke Vorderbein ist nicht unter dem Körper und die Hinterbeine sind ebenfalls nicht parallel (zu weit nach innen).

3. Gelenkstellung der Knie sind parallel

Der Unterschenkel/ Das Bein ist gerade und die Knie sind weder nach innen noch aussen gedreht. Die Ballen der Hinterpfoten berühren den Boden.

Auf dem Bild sind zeigt das rechte Hinterbein praktisch rechts weg, anstelle von parallel gerade aus.

Je nach Rasse und individueller Anatomie kann die optimale Sitzhaltung leicht variieren. Um eine genaue Einschätzung zu erhalten, lohnt sich eine Beratung durch einen Physiotherapeuten.

Hier noch einmal das Sitz von Aura. Auf der linken Seite ist sie entspannt, was dazu führt das ihre Hinterbeine nicht parallel sind und auf die Seite zeigen.

Rechts hat sie die Füsse parallel, das Knie gerade und den Rücken getreckt. Mit diesem Sitz würde ich trainieren.

Ein korrekt ausgeführtes „Sitz“ ist nicht nur ein Zeichen von Gehorsam, sondern ein wichtiger Bestandteil des körperlichen Trainings deines Hundes. Es stärkt die Muskulatur, entlastet die Gelenke und fördert eine ausgewogene Haltung.

Achte beim Üben darauf, dass dein Hund eine aktive Sitzposition einnimmt, bei der die Muskulatur im Rücken, Bauch und in der Hinterhand zusammenarbeitet. So vermeidest du Überlastungen und stärkst seinen gesamten Bewegungsapparat – für ein gesundes und aktives Hundeleben!

Ein Hund, der häufig falsch sitzt oder sich beim Aufstehen vor allem über die Vorderbeine hochzieht, kann langfristig eine Überbelastung der vorderen Muskulatur und Gelenke entwickeln. In der Folge baut die Hinterhandmuskulatur ab, was die Balance im gesamten Bewegungsapparat beeinträchtigt. Dies kann zu Verspannungen, Muskelblockaden und Fehlbelastungen führen.

Also achte auf diese 5 Punkte für ein „gesundes“ Sitz:

  • Eine starke Krümmung des Rückens
  • Einseitiges Kippen oder Abstützen auf einer Seite
  • Kniegelenke, die nach aussen oder innen gedreht sind
  • Gestreckte Knie und hängender Kopf
  • Entlastung eines oder beider Vorderläufe

Hier noch ein paar Bilder zum üben für dich: