Dein Hund Jagd und du weist gerade nicht weiter? Häufig gestellte Fragen und Antworten für dich:

A. Jagdlich gezüchtete Hunde

Diese Hunde wurden speziell für verschiedene Formen der Jagd selektiert:

JagdhundgruppeTypische RassenUrsprüngliche AufgabeVerhalten im Alltag
VorstehhundeSetter, Pointer, Weimaraner, VizslaWild aufspüren & „vorstehen“Hund fixiert Wild, bleibt stehen, sprintet plötzlich los
Stöberhunde / BrackenBeagle, Dackel, Deutsche Bracke, Drever, Norske Elghund, Schwedische BrackeWildspur aufnehmen & ausdauernd verfolgenNase am Boden, sehr eigenständig, kaum abrufbar, läuft eigenständig weg
ApportierhundeLabrador, Golden Retriever, Flat Coated RetrieverErlegte Beute apportierensehr kooperativ mit Menschen, weniger selbstständig
TerrierJack Russell, Jagdterrier, FoxterrierTiere aus Bau treibenImpulsiv, Eigenständig, jagen Katzen, Vögel oder kleine Tiere
Nordische Hunde / UrtypenHusky, Malamute, SamojedeZugarbeit / Schlittenhund, ausdauerndSehr eigenständig, hoher Bewegungsdrang, schwer abrufbar; reagieren auf Beute- und Bewegungsreize

B. Hütehunde

Hütehunde wie Border Collies, Australian Shepherds, Deutsche Schäferhunde, Mudis oder Kelpies zeigen oft ein Verhalten, das auf ihrem ursprünglichen Hüteinstinkt basiert: Fixieren, Anschleichen, Nachrennen und Treiben.

Diese Elemente stammen ursprünglich aus dem Jagdverhalten des Wolfes, wurden aber in der Zucht auf das Hüten von Tieren spezialisiert.

Im Alltag kann dieses Hüteverhalten schnell wie Jagen wirken – etwa wenn der Hund Fahrrädern, Autos oder spielenden Kindern hinterherläuft. Es handelt sich also nicht um klassisches Jagen, sondern um jagdlich abgeleitete Verhaltensweisen, die trotzdem Training erfordern.

C. Gesellschaftshunde

Auch kleine Rassen wie Pudel, Chihuahua oder Malteser zeigen Jagd- oder Beutefangverhalten – oft beim Hinterherjagen von Vögeln oder Katzen.

Die Rasse deines Hundes kann Hinweise auf seine natürlichen Instinkte geben, ist aber nicht allein entscheidend. Persönlichkeit, Erziehung und eure Beziehung spielen eine ebenso grosse Rolle. Gemeinsam entwickeln wir eine individuelle Trainingslösung, die perfekt auf deinen Hund abgestimmt ist.

2. Kann man Jagdtrieb abgewöhnen?

Den Jagdtrieb eines Hundes kann man nicht komplett abstellen, denn er ist genetisch verankert – besonders bei Rassen, die gezielt für jagdliche Aufgaben gezüchtet wurden. Genau das macht diese Hunde so leistungsfähig und erfüllt sie, wenn sie „arbeiten“ dürfen.

Ziel unseres Anti-Jagd-Kurses ist es nicht, den Jagdtrieb zu eliminieren, sondern ihn kontrollierbar zu machen. Hunde lernen, ihre Impulse zu steuern, Frust auszuhalten, sich auch in herausfordernden Situationen an ihrem Menschen zu orientieren.

Je nach Rasse ist es wichtig, der genetischen Veranlagung Raum zu lassen: Wie bei jagdlich geführten Hunden dürfen sie arbeiten – nur nicht eigenständig entscheiden „ich gehe jetzt jagen“. So kombinieren wir Sicherheit, Orientierung am Menschen und artgerechte Beschäftigung.

Was genau im Anti-Jagd-Training enthalten ist, erklären wir in der nächsten Frage.

3. Was ist ein Anti-Jagd-Kurs?

Ein Anti-Jagd-Kurs zeigt Halter und Hund, wie man Rückruf, Impulskontrolle und Alternativverhalten aufbaut. Ziel ist es, dass der Hund auch bei Wild, Fahrrädern oder Katzen ansprechbar bleibt.

Dies beinhaltet zum Beispiel Themen wie:

  • Impulskontrolle und Frustrationstoleranz
  • Rückruf, Abbruchsignal und die grundsätzliche Orientierung am Halter
  • Ruhe, Schlaf und Energiemanagement
  • Wie ist eure Beziehung und Erziehung im Alltag? Von Ressourcen Thematiken bis hin zur
  • Auf was musst-kannst du achten auf dem Spaziergang? Wegtreue
  • Deinen Hund verstehen (Alter, Rasse, Persönlichkeit, usw) sodass es immer Leistbar und Fair bleibt

Wir zeigen dir, wie du auf Jagdsituationen gelassen reagieren kannst, ohne Stress oder Anschreien aus Hilflosigkeit.

4. Für welche Hunde eignet sich Anti-Jagd-Training?

Anti-Jagd-Training ist für alle Hunde geeignet, unabhängig von Rasse, Alter oder Persönlichkeit. Auch ältere Hunde können lernen, ihre Impulse zu kontrollieren – es ist nie zu spät, um gezielt an Rückruf, Orientierung am Halter und sicherem Verhalten zu arbeiten.

Der Trainingsplan wird individuell auf die Bedürfnisse jedes Hundes abgestimmt, sodass Welpen, Junghunde und erfahrene Erwachsene gleichermaßen profitieren.

5. Wie lange dauert Anti-Jagd-Training?

Die Dauer des Anti-Jagd-Trainings hängt von Hundecharakter, Vorgeschichte und Trainingszielen ab. Erste Fortschritte sind oft schon nach wenigen Wochen sichtbar, wenn du als Halter die Übungen umsetzt.

Wichtig zu wissen: Anti-Jagd-Training ist ein lebenslanger Prozess. Der Kurs gibt den Startschuss – er vermittelt Orientierung, Verständnis und praxisnahe Werkzeuge, damit Hund und Halter als Team sicher im Alltag agieren können. Danach heisst es dranbleiben, regelmässig üben und das Gelernte in Alltagssituationen anwenden, um langfristige Sicherheit und Kontrolle zu gewährleisten.

6. Welche Hilfsmittel braucht man im Anti-Jagd-Training?

Hilfsmittel allein lösen das Problem nicht – entscheidend sind die Kommunikation, Klarheit und Übung im Alltag, die eure Beziehung stärken und den Hund zuverlässig führen.

7. Was mache ich, wenn mein Hund plötzlich losrennt?

Wenn dein Hund plötzlich losrennt, bleib ruhig. Sobald der Jagdtrieb aktiviert ist, nützt Schreien nicht – wir zeigen dir im Anti-Jagd-Kurs konkrete Ansätze und Werkzeuge, um solche Situationen sicher zu meistern.

Wichtige Punkte:

  • Blick schulen: Lerne, die Vorzeichen zu erkennen, wann dein Hund noch abrufbar ist und wann es zu spät ist. Wenn er schon losläuft, waren wir zu spät, die Signale zu sehen.
  • Sicherung: Schleppleine oder gut sitzendes Geschirr sind Pflicht. Achtung: Im Wald kann sich die Leine verfangen oder hängen bleiben.
  • Technikunterstützung: Tracker können helfen, den Hund zu orten, falls er doch einmal wegrennt.

Im Kurs lernt dein Hund Abbruchsignale, Impulskontrolle, Frustration auszuhalten und Alternativen, damit er in Zukunft kontrollierter reagieren kann. So werden diese Situationen beherrschbar und sicher für dich und deinen Hund, während ihr gleichzeitig die Vorzeichen richtig erkennt und präventiv arbeiten könnt.

8. Ist Gruppen- oder Einzeltraining besser?

Beides hat Vorteile: Gruppen ermöglichen realistische Ablenkungen und soziale Lernumgebung. Einzelstunden sind ideal, um gezielt an individuellen Problemen zu arbeiten.

Wir arbeiten in kleineren Gruppen im Anti Jagd Kurs (max. 4 Personen auf einen Kursleiter), sodass wir individuell auf euch eingehen können.

9. Wie sicher ist ein Spaziergang nach dem Training?

Ein Anti-Jagd-Training steigert die Sicherheit und das Verständnis im Umgang miteinander erheblich. Ab wann du den Hund von der Leine lassen kannst, ist von der Rasse, Persönlichkeit, Orientierung am Halter, Alter, Ort, und vielem mehr abhängig. Dies muss individuell eingeschätzt werden.

10. Warum ist Anti-Jagd-Training auch für Familien wichtig?

Wenn Hunde auf Kinder, Fahrräder oder Jogger reagieren, entsteht ein Sicherheitsrisiko. Anti-Jagd-Training schützt nicht nur Wildtiere, sondern auch Menschen und sorgt dafür, dass Spaziergänge für die ganze Familie stressfreier und sicherer werden.